Tag 6 – Port Angeles „Whale Watching“ oder „Vincent meets Orcas“

Nach dem die ersten Tage irgendwie recht planlos verliefen und wir eigentlich San Juan Island (Nachbarinsel der größeren Orca Island – man ahne, was es dort gibt) besuchen wollten, aber sich mir das mit den Fähren nicht wirklich erschlossen hatte, wollten wir trotzdem eine Whale Watching Tour machen. Daher habe ich vor zwei oder drei Tagen eine Tour gebucht. Im Oktober ist nicht mehr ganz so viel los. Daher gibt es natürlich nur noch eingeschränkt Touren.
Früh aufgestanden sind wir vom Campingplatz weg und in den Hafen von Port Angeles. Kurze Einweisung vom Captain und los geht es. Die Tour führt, wer hätte es gedacht, Richtung San Juan Island. 4-5 Stunden ging die gesamte Tour und sie war jeden Cent wert. Es tauchten tatsächlich Orcas auf. Letztes Jahr hatte ich die Dokumentation „Blackfish“ geschaut. Wer sie noch nicht gesehen hat, nimmt sich bitte die Zeit. Als ich die Orcas in freier Natur sah, wurde ich kurz sentimental. Es zerreißt mir noch jetzt das Herz, was jeder einzelne der Natur antut. Auch wenn das gar nicht so bewusst passiert. Zoos sind für mich seitdem der Dokumentation tabu. Und trotzdem: Auch ich bin mit dem Flugzeug nach Amerika geflogen…
Zurück an Land ging es dann noch kurz zum Crab Fest. Lokale Aussteller haben ihre Handwerkerzeugnisse gezeigt. Und natürlich gab es viel zu Essen. Überwiegend aus dem Meer. Anschließend ging es zurück auf die Straße. Im Olympic National Park wurde ein Staudamm zurück gebaut. Vor ca. 100 Jahren wurde zur Stromerzeugung an einem engen Canyon der Damm gebaut. Mit schlimmen Folgen für das Ökosystems. Nach Fertigstellung blieb der komplette Fischbestand aus. Die Lachse, die aus dem Meer zum Laichen kamen, hatten keine Möglichkeit mehr. Die Kette mag unendlich sein. Weniger Bieber, Bären und was nicht alles. Schon vor zwei Jahren konnte ich im Yellowstone NP verfolgen, wie sich die Tierwelt ändert, wenn zum Beispiel der Wolf zurückkommt. Viele Tiere haben plötzlich wieder einen natürlichen Feind. Sogar Flussläufe können sich durch die Tierwelt ändern.
Mittlerweile sind wir wieder auf dem Elwha Campground im NP. Kein Strom, kein Wasser, kein Internet. Nur was die Reserven hergeben. Morgen geht es dann Richtung Hoh. Dort ist der Olympic NP was seine Regenwaldseite betrifft etwas ausgeprägter. Gute Nacht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert