Tag 10 – Portland und Umgebung

Vom Campingplatz „Big Fir“ ging es Richtung Portland. Die erste Großstadt nach Vancouver. Bevor es dort hinging, machten wir noch einen Abstecher. Über die Interstate und einer Brücke über den Columbia River passierten wir den Bundesstaat Oregon. „Multnomah Falls“ wurde auf meinen Seiten als toller Wasserfall beschrieben. Und ja, dort angekommen bewunderten wir Wasser, welches über eine Felskante ca. 190 Meter in die Tiefe springt. Im kleinen Infocenter gibt es einen Vergleich mit anderen Wasserfällen. Im Yosemite NP ist ein noch höherer. Notiert.

Nach Kaffee und Kuchen ging es endgültig nach Portland. Eine recht grüne Stadt. Beliebt bei Fahrradfahrer, aber nicht unbedingt vergleichbar mit dem grünen Hamburg. Wir fanden mit dem großen Schiff einen Parkplatz vor einem Safeway. Bis jetzt konnte wir immer ohne Tüten einkaufen. Ich wusste allerdings, dass wir hier zur Tüte greifen sollten. Doch wir entschieden uns für den Einkaufswagen und kaum verließen wir das Geschäft, blockierte auch schon das Rad. Wir mussten zum Glück nicht weit schieben. Aber wir sahen bestimmt lustig aus. „Die doofen Europäer wieder…“.
Maximal Parkdauer war eine Stunde, also suchten wir uns einen anderen Parkplatz. Kompliziert. Entweder es gibt Seitenstreifen, wo 60 Minuten, 90 oder sogar 3 Stunden möglich sind. Einfach ist das nicht, doch wer aufgibt, findet auch nicht. Ab zum Touristencenter. Zwei Pläne mitgenommen und schon ging es weiter. Und zwar? Zum Wasser! Beachtlich. Früher verlief an der Uferführung eine große Straße. Der Lärmpegel war aber zu hoch, also entschloss man sich die Straße zu verlegen. Aus der Stadt heraus und das ganze wurde zu einem Park umgebaut. Jogger, Radfahrer und Spaziergänger säumten die Uferstraße. Wir beobachteten noch, wie ein Segelboot eine Hubbrücke passierte. Dann ging es wieder in die Gassen, der quadratischen Blocks. Wir haben uns in einem Irish Pub zu lokalen Ingress Spielern gesellt. Mit der Karte von Portland im Gepäck, gab es wertvolle Tipps, was hier sehenswertes zu besuchen ist.
Es wurde spät und wir wollten zu einem RV Park. Gesagt getan. Noch kurz Geld mit vielen Gebühren abgehoben und ab ins Wohnmobil. Jantzen Beach RV Park in die Navigation gehämmert und los ging es. Am Stop Schild hielten wir an. Ich stieg aus und schaute mir die Registrierungsformalitäten an. Mein Vater folgte mir und die Tür des Wohnmobils verschloß sich. Bis hier hin, denkt der aufmerksame Leser, was ist an einer Tür so interessantes? Bis jetzt war es immer so, dass wir ausgestiegen sind und die Tür zugedrückt haben. Sollte ja keine Mücke oder ähnliches rein fliegen und auch die warme Luft sollte drin bleiben. Schnell merkte ich an der Registrierung des RV Parks: Hier gibt es keine Nachtregistrierung. Während mein Vater mir entgegen kam, ging ich zurück zum Wohnmobil um ein neues Ziel zu suchen. Und was passierte? Die Tür war verschlossen. Alle Türen waren verschlossen. Und der Schlüssel steckte im Zündschloss. Verdammte Scheiße! Und das Handy natürlich auch.
Zum Glück hatte mein Vater sein Handy dabei (und ich frage mich eigentlich immer noch warum). Was eigentlich sonst auch immer im Wohnmobil bleibt. Wohnmobil Vermieter anrufen? Keine Chance. Nicht um 22:00. Deutscher Reiseveranstalter? Was soll der jetzt helfen? Also benutzte ich Google und fragte: „Lost my key for my car“. Ich rief einen „Locksmith“ an, der mir über Yelp mit guten Bewertungen angezeigt wurde. Ich sollte in 10 Minuten erneut anrufen. Er würde nachfragen. In der Zwischenzeit rief ich dann noch den ADAC an. Der gute Mann hörte sich sehr verschlafen an und sagte nur, dass „Triple AAA“ helfen könnte. Der ADAC selbst unterstützt nur in Europa. Also dort angerufen. Dank zwei netter Mitarbeiterinnen wurde ich mit einem Schlüsseldienst verbunden. Der Gleiche, den ich auch schon anrief. So falsch war ich also gar nicht. Der Schlüsseldienst ist der lokale Ansprechpartner von Triple AAA und verwies mich an einen anderen Schlüsseldienst. Eine Stunde später und 95$ weniger war die Beifahrertür geöffnet.

Jetzt stehen wir beim Walmart Baumarkt auf dem Parkplatz und es ist 2:15.

Zeit zum Schlafen.
Achtung! Bevor ich diesen Text geschrieben habe, habe ich noch bei den ersten Tagen Bilder hinzugefügt 🙂 Tag 2-6 sind somit vollständig. Viel Spaß beim Gucken. Und die letzten beiden Tage sind auch schon online gekommen. So langsam kann ich den Rückstau abbauen 🙂

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